Am vergangenen Mittwoch, 19. April, begrüsste Vroni Diethelm um 20 Uhr 80 Besucherinnen und Besucher zum Infoabend über die Erweiterung der Schulanlage. Die Ergebnisse der Machbarbeitsstudie von Brian Baer, Architekturbüro Lauen Baer Architekten, sollte vorgestellt werden.
Weshalb braucht es überhaupt eine Schulraumerweiterung?
Dass eine Schulraumerweiterung dringend notwendig ist, zeigte unser Schulleiter Sandro Bauer anhand der zu erwartenden SchülerInnen-Zahlen für die nächsten 5 Jahre auf. Bereits heute sind die Schulzimmer voll belegt und das mit derzeit 80 SchülerInnen. Für das Schuljahr 2026/27 werden insgesamt 111 SchülerInnen erwartet, so dass dieses Plus von 38.75% SchülerInnen die Kapazität der bestehenden Schulräume bei weitem übersteigen wird.
Dass wir heutzutage einen anderen Unterricht erleben als den Frontalunterricht, der vorrangig auf das Belehren und Zuhören ausgerichtet war, führt dazu, dass eine Schule – und demnach auch unserere – heute andere Raumanforderungen erfüllen muss.
Zudem benötigen die jüngsten Veränderungen im Schulalltag (Fach Medien und Informatik, Schulische Sozialarbeit, Logopädie, Musikunterricht etc.) eine geeignete Infrastruktur.
Welche Kosten kommen mit diesem Bauprojekt auf uns zu?
Die Schulanlage soll nicht nur für die nächsten Jahre, sondern für die nächste Generation, für den Schulbetrieb und die Vereine, optimiert und ausgebaut werden. Dazu gehört auch der Neubau einer Mehrzweckhalle, die den heutigen Anforderungen an Energie- und Sicherheitsstandards entspricht. Jürg Meier, Verantwortlicher Liegenschaften, stellte an diesem Abend die geschätzten Kosten für dieses Sanierungs- und Bauprojekt vor.
Die Schulbehörde strebt die Zielvariante über CHF 19 Mio. an. Sie beinhaltet:
· den Bau einer Mehrzweckhalle mit Bühne, Office und Nebenräumen sowie Zivielschutzräumen (inkl. Abbruch der bestehenden Halle)
· die Erweiterung des Schulraums mit dem Neubau eines Schultraktes mit Verwaltung, Mehrzweckraum und Bibliothek (inkl. Abbruch bestehender Verwaltungstrakt)
· die Sanierung des bestehenden Schulgebäudes, mit Fokus auf Haustechnik, Erdbebensicherheit sowie Behinderten-Gängigkeit.
· die Umgebungsarbeiten und Infrastruktur wie zusätzliche Parkplätze, Hartplatz, Sportplatz, Spielwiese.
Können wir uns das leisten?
Brian Baer stellte die Machbarkeitsstudie und die Zielvariante im Anschluss sehr detailliert vor und veranschaulichte, dass dieses Projekt nicht nur für die Schüler und Schülerinnen der Primarschule eine grosse Bereicherung sein wird, sondern ebenfalls für das gesellschaftliche Leben unserer Gemeinde im Allgemeinen.
Doch können wir uns als Schulgemeinde diese 19 Millionen CHF überhaupt leisten? Auch Thomas Beusch, Verantwortlicher Finanzen, stellte diese Frage am vergangenen Mittwoch.
Als Rahmenbedingungen für die Kreditvergabe nennt die TKB ein eindeutiges JA der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, das Einbringen von Eigenmitteln, die Rückführung des Darlehens sowie die Anpassung des Steuerfusses.
Für Beusch sind diese Bedingungen realistisch. Doch die Anhebung des Steuerfusses bedarf 28%, von derzeit 61% auf 89%. Damit würde unsere Schulgemeinde immer noch im Durchschnitt liegen, wenn man sich andere Gemeinden in unserem Umkreis anschaut.
Wie dringend ist es wirklich?
Um den Sanierungsbedarf des Schulgebäudes zu verdeutlichen, führte Toni Neff alle Interessierten auf einen Rundgang durch den Verwaltungstrakt und die angrenzenden Räumlichkeiten und Stockwerke. Fast eine Stunde konnten sich alle Teilnehmenden der Veranstaltung an einer der Themeninseln genauer informieren, Fragen stellen und diskutieren.
Doch wie geht es nun weiter?
Nachdem Fragen, Anregungen und Kritik, die an den Themeninseln sowie in der anschliessenden Diskussion im Plenum aufgenommen wurden, ausgewertet sind, wird an der nächsten Schulgemeindeversammlung am 30. Mai, der Antrag für die Finanzierung des Vergabeverfahrens gestellt. Sollte dieser von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürger unserer Schulgemeinde angenommen werden, resultieren folgende Schritte:
· Vorbereitung, Ausschreibung und Durchführung des Vergabeverfahrens bis Frühling 2024
· Antrag Projektierungskredit im Sommer 2024
· Antrag Bauprojekt Frühling 2025
· Ausführungsplanung und Ausschreibung bis Ende 2025
· Baubeginn Frühling 2026
· Einweihung Beginn Schuljahr 2027 oder Semester 2027/28
Es ist geplant, Sie regelmässig zu informieren und über den Stand des Projekts am Laufenden zu halten. Haben Sie noch Fragen, Anregungen oder Erwartungen? Die Schulbehörde und der Schulleiter haben für Sie ein offenes Ohr – Ihre Anliegen sind wichtig!